Die Autophagie ist ein weit weit erforschtes Themengebiet. Folgende Studien zeigen einen direkten Bezug auf den gesundheitlichen Mehrwert der Autophagie.
Spermidin ist eine ganz besondere organische Verbindung. Sie kommt nicht nur in hoher Konzentration in der Samenflüssigkeit vor, sondern auch in allen anderen Körperzellen und sogar in der Darmflora. Abgesehen davon entfaltet sie eine ziemlich charmante Wirkung: Spermidin stimuliert die Autophagie, jenen Prozess, bei dem die Zelle schadhafte Bestandteile abbaut und sich regeneriert, um wieder zu Kräften zu kommen. Die Substanz, die auch in fermentiertem Käse, in vergorenen Sojabohnen, Weizenkeimen und Zitrusfrüchten enthalten ist, scheint also eine Art Jungbrunnen zu sein. Da der Spermidingehalt des menschlichen Körpers im Alter abnimmt, wäre also nichts logischer, als den Mangel durch Zufuhr über die Nahrung oder über Medikamente zu beheben.
Mit der Substanz 4,4'-Dimethoxychalcone, kurz DMC, konnten Forscher der Karl Franzens Universität einen weiteren Naturstoff entdecken, welche die Autophagie auslösen und dadurch die Lebensspanne verschiedener Organismen verlängern kann. "Insgesamt haben wir mehr als 200 Substanzen geprüft", sagt Carmona-Gutierrez, der die Studie gemeinsam mit Andreas Zimmermann und Frank Madeo leitete.
Altersforscher haben Nahrungsinhaltsstoffe identifiziert, die Selbstreinigungsprozesse in den Gehirnzellen ankurbeln und vor neurodegenerativen Erkrankungen wie der Alzheimer- oder der Parkinson-Krankheit schützen könnten. „Bisherige Daten lassen vermuten, dass sogenannte Polyamine, insbesondere das Spermidin, sich positiv auf die Gehirnfunktion und geistige Fähigkeiten auswirken“, berichtet Professor Agnes Flöel von der Neurologischen Universitätsklinik Greifswald. Aktuell untersucht eine Studie an der Charité in Berlin unter der Leitung von Professor Flöel den Einfluss des Wirkstoffs aus Weizenkeimen auf Lernfähigkeit und Gedächtnis.